Skip to main content
11. April 2015

Derzeitige Lehrlingspolitik gefährdet den Wirtschaftsstandort Niederösterreich

Derzeitige Lehrlingspolitik gefährdet den Wirtschaftsstandort Niederösterreich

„Ändert sich in der Fachkräfte- und Lehrlingspolitik nichts, sehe ich schwarz für den Wirtschaftsstandort Niederösterreich“, so der freiheitliche Jugendsprecher und RFJ-Bundesobmann LAbg. Udo Landbauer. Nur eine nachhaltige Lehrlingspolitik könne sicherstellen, dass auch in Zukunft genug Fachkräfte zur Verfügung stünden – eine der wichtigsten Voraussetzungen für Firmen, sich in Niederösterreich anzusiedeln. Als umso fataler bezeichnet Landbauer in diesem Zusammenhang das Streichen des Blum-Bonus. „Dieser Bonus hat vor dessen Abschaffung im Jahr 2008 noch 12.500 Lehrstellen im Jahr gebracht, seit dessen Streichung sind 10.000 betriebliche Lehrstellen verloren gegangen“, kritisiert der freiheitliche Mandatar.

 

Hinzu komme, dass das Regierungsprojekt der überbetrieblichen Lehrausbildung, das ursprünglich als Ersatz für den Blum-Bonus gedacht war, nicht einmal annähernd den gewünschten Effekt gebracht habe. „Diese Ausbildungsstätten schlagen sich mit jährlichen Kosten von 230 Millionen Euro zu Buche. Ein Ausbildungsplatz kostet 17.000 Euro, eine betriebliche Lehrstelle hingegen nur 5.600 Euro“, so Landbauer. Zurückzuführen sei diese enorme Differenz in erster Linie darauf, dass bei überbetrieblichen Lehrstellen das ausbildende Personal extra zu bezahlen sei. Vielen Erfahrungsberichten von ÜAZ-Lehrlingen nach, bestünden diese Lehrlingsvereinbarungen darüber hinaus lediglich auf dem Papier, lernen würden die Jugendlichen tatsächlich wenig bis gar nichts. „Untermauert werden diese Aussagen von einer überdurchschnittlich hohen drop-out-Rate, knapp 30 Prozent aller Lehrlinge schaffen die Abschlussprüfung nicht“, so Landbauer.

 

„Angesichts dieser Fehlentwicklung ist es geradezu ein Gebot der Stunde, zum erfolgreichen Konzept zurückzukehren und den Blum-Bonus reformiert wieder einzuführen“, fordert Landbauer. Nicht nur ein Treue-Bonus von 2.000 Euro für maximal zwei Lehrlinge pro Unternehmen und Jahr für alle Unternehmen, die den Lehrlingsstand des Vorjahres beibehalten, sondern auch zusätzliche Boni für ein Aufstocken der Lehrlinge würde das Ausbilden von Jugendlichen wieder attraktiver machen. Ein weiterer Bonus in Höhe von 3.000 Euro nach einem Qualifikationsnachweis zur Mitte der Lehrzeit könne darüber hinaus auch maßgeblich zu einer Steigerung der Ausbildungsqualität beitragen. „Der Weg, der seit 2008 in der Lehrlingsausbildung eingeschlagen wurde, ist definitiv der falsche. Es ist höchste Zeit, diesem Trend entgegenzuwirken und effektive Maßnahmen zu setzen, um den Wirtschaftsstandort Niederösterreich in Hinblick auf künftige Fachkräfte nicht verkommen zu lassen“, so Landbauer abschließend.

© 2025 Freiheitliche Partei Niederösterreich. Alle Rechte vorbehalten.